Bevor ich mich den Frühjahrsneuerscheinungen widme, lese ich noch ein bisschen die Backlist. Zuletzt habe ich Hans Platzgumers “Am Rand“ beendet, einen kurzen, aber umso intensiveren Roman über einen Mann, der im Morgengrauen einen Berg besteigt, sich auf dem Gipfel postiert und am Ende des Tages einen letzten Schritt tun will. Warum, das schreibt er in den Stunden dazwischen auf. Von seiner rauen Kindheit in Südtirol erfahren wir da, von seinen Begegnungen mit dem Tod - zuerst beobachtet er ihn, später führt er ihn selbst herbei -, von dem kleinen Familienglück, in dem er kurzzeitig Frieden findet und das ihm jäh abhandenkommt.
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Ich mag diese Romane über stille, einsame Männer, die bis zum Äußersten gehen, weil sie geohrfeigt wurden vom Leben und nichts mehr zu verlieren haben, eine ganze Reihe davon habe ich in meiner Sammlung. “Nichts bleibt“ von Willi Achten etwa, “Winter in Maine“ von Gerard Donovan, “Krieg“ von Jochen Rausch, “Das finstere Tal“ von Thomas Willmann. Sie alle drehen sich um Verlust und Rache, sie alle sind in einer unwirtlichen Bergwelt angesiedelt, und sie alle schnüren dem Leser die Kehle zu. Platzgumers “Am Rand“ fügt sich da nahtlos ein, die Lektüre ist aufwühlend und schmerzhaft, gleichzeitig aber auch bewegend, denn neben all der Grausamkeit - daran erinnert jedes dieser Bücher - gibt es immer auch Schönheit.
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Das ist immer eine der aufregendsten Zeiten des Jahres: wenn die neuen Verlagsvorschauen kommen. Dann versinke ich tagelang in den Katalogen, stöbere, staune und erstelle Listen. Das Frühjahrsprogramm 2019 ist längst in den Startlöchern und hält einige schöne Neuerscheinungen bereit, meine zehn persönlichen Highlights verrate ich euch hier und in den Stories. Verratet ihr mir auch eure?
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Helene Bukowski: »Milchzähne«, Blumenbar (15. März 2019)
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Kenah Cusanit: »Babel«, Hanser (28. Januar 2019)
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Sara Gran: »Das Ende der Lügen«, aus dem Amerikanischen von Eva Bonné, Heyne Hardcore (25. Februar 2019)
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Daniela Krien: »Die Liebe im Ernstfall«, Diogenes (27. Februar 2019)
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Isabelle Lehn: »Frühlingserwachen«, S. Fischer (27. Februar 2019)
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Angela Lehner: »Vater Unser«, Hanser Berlin (18. Februar 2019)
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Jonathan Lethem: »Der wilde Detektiv«, aus dem Amerikanischen von Ulrich Blumenbach, Tropen (31. Januar 2019)
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Marie-Alice Schultz: »Mikadowälder«, Rowohlt Hundert Augen (16. April 2019)
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Clemens J. Setz: »Der Trost runder Dinge«, Suhrkamp (11. Februar 2019)
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Sasa Stanišić: »Herkunft«, Luchterhand (18. März 2019)
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Katharina Hartwells Erstling “Das fremde Meer“ hat mich 2013 zutiefst beeindruckt, für mich war die Autorin eine der großen Entdeckungen in jener Zeit. Die Lektüre ihres zweiten Romans “Der Dieb in der Nacht“ (2015) habe ich lange vor mir her geschoben, zu enttäuscht waren damals die Stimmen, und jetzt, da auch ich ihn endlich gelesen habe, weiß ich, warum. Der Zauber ist ein bisschen verloren gegangen.
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Der Dieb in der Nacht, das ist Ira Blixen, ein Mann, der sich an seine eigene Vergangenheit nicht erinnern kann (oder vorgibt, sich nicht zu erinnern) und in dem die beiden Protagonisten Paul und Luise ihren seit zehn Jahren vermissten Freund bzw. Bruder Felix zu erkennen meinen. Dessen Verschwinden hat damals ein großes Loch in die beiden fragilen jungen Menschen gerissen, seither hadern sie mit allem, was sie sind und tun - das Auftauchen von Blixen gibt ihnen die Hoffnung, endlich wieder Halt im Leben zu finden. Doch ist Blixen wirklich Felix oder nur eine Projektionsfläche? Treibt er gar ein böses Spiel mit ihnen?
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Was Hartwell auch hier wieder gelingt, ist, eine Sprache für die Verletzlichkeit ihrer Figuren zu finden und den gesamten Roman mit einer schönen Melancholie zu überziehen. In ihren Sätzen könnte ich baden. Doch die Prämisse der Geschichte ist zu konstruiert, es gibt im Grunde keine Möglichkeit, sie befriedigend aufzulösen, und je weiter die Lektüre voranschreitet, desto mehr ärgere ich mich. Vor allem über Paul und Luise ärgere ich mich, sie sind so lethargisch und erstarrt, dass ihr Aufbäumen am Ende - der lächerliche Versuch eines Befreiungsschlags - unfreiwillig komisch erscheint. Und doch: Dass Katharina Hartwell ein großes Talent hat, daran ist nicht zu rütteln, und mit Spannung erwarte ich ihr hoffentlich bald kommendes drittes Werk.
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Zu Beginn eines Jahres scheine ich kein glückliches Händchen für meine Lektüren zu haben. Das war letztes Jahr schon so und ist jetzt wieder so.
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Zuerst habe ich Paul Beattys “Der Verräter“, immerhin Gewinner des Man Booker Prize 2016, noch mal eine Chance gegeben, musste ihn aber erneut unterbrechen (vielleicht sogar endgültig abbrechen). Zu überspannt, zu anspielungsreich, zu ermüdend.
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Auch vom Romandebüt der britischen Rapperin Kate Tempest, “Worauf du dich verlassen kannst“, hatte ich mehr erwartet. Die Story um eine Handvoll Londoner Mittzwanziger, die versuchen, ihrem Leben eine Richtung und einen Sinn zu geben, wirkt ein bisschen zu gewollt und schießt auch sprachlich manchmal übers Ziel hinaus. Dabei haben die Figuren und ihre ungewöhnlichen Lebenswege durchaus mein Interesse geweckt. (2,5/5 ⭐)
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Eine Enttäuschung war “Am Ende der Welt“, der zweite Band von Sara Grans Reihe um die Privatdetektivin Claire DeWitt. Diese habe ich samt ihren Drogenexzessen und pseudophilosophischen Exkursen im ersten Band “Die Stadt der Toten“ in mein Herz geschlossen, hier sind dieselben Zutaten ziemlich wild zusammengemixt. Zu viele Geschichten, die parallel laufen, und zu viele Figuren, die kommen und gehen - da verliert man bald den Überblick und die Lust. Auf den dritten Band “Das Ende der Lügen“, der noch im Februar auf Deutsch erscheint, bin ich trotzdem ziemlich gespannt. (2,5/5 ⭐)
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In den vergangenen Tagen haben sich meine Follower auf wundersame Weise vermehrt. Hallo, herzlich willkommen, das hier bin ich. Guckt euch dieses Gesicht genau an, ihr werdet es in Zukunft nicht so oft zu sehen bekommen. Dafür aber meine Hände und manchmal auch meine Beine, vor allem aber Bücher, Bücher, Bücher (andere Freuden habe ich nämlich nicht, außer Bier vielleicht) und hin und wieder Einblicke in mein ach so aufregendes Leben als Agentin. 🕵 Ich geb mein Bestes, euch nicht zu enttäuschen.
[werbung | verlinkung] · Immer wenn ein Buch herauskommt, dessen Entstehung ich begleitet habe, bin ich irre aufgeregt. Das ist oft ein jahrelanger, manchmal auch steiniger Weg, und umso fantastischer fühlt es sich an, das Buch endlich in den Händen zu halten.
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Im @dtv_verlag erscheint diese Woche “Tannenstein“, der furiose Auftakt zur neuen Thrillertrilogie von @linusgeschke, und ich bin mächtig stolz. Auf die Premiere morgen Abend in Wermelskirchen, moderiert von Karla Paul alias @buchkolumne, freue ich mich wie verrückt - auf alles andere, was kommt, sowieso. Alles Gute für dich und dein Knallerbuch, Linus!
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